Ursachen von Unfruchtbarkeit
Häufige Ursachen für Unfruchtbarkeit sind:
- Spermien des Mannes, etwa 1 von 3 Paaren mit Fruchtbarkeitsproblemen betrifft dies.
- Anovulation, tritt bei etwa 15 % der Fälle auf.
- Verstopfte Eileiter
- Endometriose
- Andere gynäkologische Erkrankungen wie Myome, Adhäsionen in der Gebärmutter oder angeborene Anomalien der Gebärmutter.
- Unbekannte Ursachen, tritt bei etwa 10 % der Fälle auf.
***Punkte 3 – 5 machen zusammen etwa 1 von 3 Paaren mit Fruchtbarkeitsproblemen aus.
Untersuchung auf Unfruchtbarkeit
Bei Unfruchtbarkeit, wenn man zur ärztlichen Untersuchung geht, um die Ursachen zu finden, beginnt der Arzt mit einer allgemeinen Anamnese. Diese umfasst z.B. verwendete Verhütungsmethoden, Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, Menstruationsgeschichte (die Aufschluss darüber gibt, ob die Frau Probleme mit dem Eisprung hat), Operationsgeschichte, bestehende Erkrankungen und Geschlechtskrankheiten, sowie die Geschichte des Mannes, die Informationen über die Spermienqualität gibt, wie die Vorgeschichte von Mumps, Rauchen, Alkoholkonsum usw. Diese anfängliche Anamnese gibt eine gute Richtung bei der weiteren Ursachenforschung. Die Aufzeichnung oder Erinnerung an die Menstruationszyklen der letzten 3 – 6 Monate vor dem Arztbesuch hilft bei einer besseren Diagnose. Danach erfolgen allgemeine Blutuntersuchungen wie HIV, Syphilis und Hepatitis B, da diese Krankheiten Auswirkungen auf den Fötus haben können, sowie eine Untersuchung auf thalassämische Trägervarianten bei Paaren mit Verdacht auf Trägerstatus. Diese Untersuchungen sollten von Mann und Frau zusammen durchgeführt werden.
Die Ursachenuntersuchung wird in der Regel separat für Männer und Frauen durchgeführt:
- Männer
Bei Männern erfolgt als erster Schritt die Untersuchung des Spermas. Die Untersuchungsergebnisse geben Aufschluss über den allgemeinen Zustand des Spermas, die Anzahl und Konzentration der Spermien sowie deren Beweglichkeit und Form. Für verlässliche Untersuchungsergebnisse sollte der Mann die Ejakulation etwa 3 – 7 Tage vor der Untersuchung unterlassen, da bei längerer Abstinenz über 7 Tage die Anzahl der toten Spermien höher als normal sein kann. Wenn die Spermienanalyse auffällige Ergebnisse liefert, untersucht der Arzt allgemein den Körper, die Hoden und eventuell vorhandene Krampfadern am Hodensack, oder eine Blutuntersuchung zur weiteren Ursachenklärung kann erforderlich sein.
- Frauen
Bei Frauen erfolgt zunächst eine gynäkologische Untersuchung und ein Zervixkarzinom-Screening. In der Regel wird ein transvaginaler Ultraschall durchgeführt, um Abnormalitäten zu identifizieren, die mit einer einfachen gynäkologischen Untersuchung nicht erkennbar sind, wie z.B. kleine Myome in der Gebärmutterhöhle oder Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS). Um zu prüfen, ob die Eileiter verstopft sind, wird eine Hysterosalpingographie (HSG) durchgeführt, bei der ein Kontrastmittel in die Eileiter injiziert und geröntgt wird.
Das Verfahren ähnelt einer gynäkologischen Untersuchung zur Zervixkarzinom-Früherkennung. Der Arzt führt einen kleinen Schlauch durch den Gebärmutterhals ein und injiziert ein Röntgenkontrastmittel in die Gebärmutterhöhle, während ein Röntgenbild gemacht wird, auf dem das Kontrastmittel durch die Eileiter in das Becken fließt. Dies ermöglicht, das Erscheinungsbild der Eileiter und der Gebärmutterhöhle zu beurteilen. Diese Untersuchung empfiehlt sich bei Verdacht auf Eileiterprobleme, wie nach einer Entzündung von Gebärmutter oder Eileitern, einer Eileiterschwangerschaft oder Verdacht auf Endometriose. Diese Untersuchung kann jedoch bei jüngeren Frauen ohne die genannten Risiken ausbleiben.
Dieses Untersuchungsverfahren kann während und nach der Untersuchung Schmerzen im Unterbauch verursachen, die jedoch von Person zu Person unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Der Arzt gibt normalerweise vor der Untersuchung Schmerzmittel, aber während des Verfahrens selbst werden keine Beruhigungs- oder Betäubungsmittel verabreicht. Der geeignete Zeitpunkt für diese Untersuchung ist 2 – 5 Tage nach Ende der Menstruation, jedoch nicht später als 10 – 12 Tage nach dem ersten Menstruationstag.
Die oben genannten grundlegenden Untersuchungsergebnisse sowohl bei Männern als auch bei Frauen können hauptsächlich dabei helfen, die Ursachen von Unfruchtbarkeit in Paaren zu identifizieren (etwa 80 %). Es gibt jedoch immer noch etwa 10 – 20 % der Paare, bei denen alle Untersuchungsergebnisse normal sind, was eine eindeutige Ursachenfindung erschwert. Der weitere Behandlungsansatz wird auf der Basis dieser Ursachen verfolgt, um die Wirksamkeit der Behandlung zu maximieren.



