Häufige Verhaltensweisen von Kindern, die Eltern sehen, sind Ungeduld, Unwille zu warten, Weinen, Eigenwilligkeit, Langeweile, mangelnde Ausdauer, ständige Aufregung, Trotz, Aggressivität, Konzentrationsschwäche und eine langsamere Entwicklung als Kinder im gleichen Alter. Die Frage stellt sich, wie man sie am besten erzieht und ob es gut wäre, die Potenziale des Kindes von klein auf zu erkennen. Bei Auffälligkeiten im Verhalten im Vergleich zu Gleichaltrigen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um mit verschiedenen Standardinstrumenten ein Entwicklungsscreening durchzuführen.
Erste Entwicklungsuntersuchung
Dieses erste Entwicklungsscreening eignet sich für Eltern, die das Verhalten ihres Kindes hinterfragen und wissen möchten, über welche außergewöhnlichen Fähigkeiten das Kind verfügt, um einen Behandlungsplan zu erstellen oder die Schulvorbereitung zu unterstützen. Besonders bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen sollte bei Auffälligkeiten sofort gehandelt werden, ohne auf das Erreichen des ersten Lebensjahres zu warten.
Ein Beispiel ist ein Kind, das einfache Puzzles nicht zusammensetzen konnte. Beim Test stellte sich heraus, dass es Probleme mit dem Sehvermögen und feinmotorischen Fähigkeiten im Vergleich zu seinen Sprachkenntnissen hatte, da das Kind gut sprechen und Geschichten erzählen konnte. Eltern können dies an dem erkennen, womit ihr Kind gerne spielt, was seine besonderen Fähigkeiten widerspiegelt.”
Ein Beispiel sind Eltern, die ihr Kind beim Musikspielen fördern möchten. Sie sollten dem Kind die Möglichkeit geben, seine Vorlieben und Talente selbst zu entdecken und die Bereitschaft des Kindes berücksichtigen. Wenn das Kind schwache Handmuskeln hat, sind Instrumente, die feine motorische Fähigkeiten erfordern wie Klavier, möglicherweise ungeeignet. Stattdessen könnte man es dazu ermutigen, Saiteninstrumente wie Geige oder Schlaginstrumente wie Schlagzeug zu spielen, die die ganze Hand beanspruchen und nicht nur einzelne Finger.
Der Arzt bezieht sich auch auf medizinische Beweise, dass Genetik zu 50 % das Verhalten eines Kindes beeinflusst, die anderen 50 % von Erziehung oder Umwelt. Eltern, die ungeduldig sind, haben also eine 50 % Chance, dass auch ihr Kind ungeduldig wird, aber das ist keineswegs ein Nachteil.
„Ich habe einer Mutter, die ungeduldig war, geraten – ihr Kind war ebenfalls ungeduldig, gereizt und schnell wütend. In seiner Wut kratzte es mit Büroklammern an seiner Mutter. Wenn ein solches Verhalten nicht bereits im Kindesalter korrigiert wird, kann es dazu führen, dass die Person im Erwachsenenalter gewalttätiger und emotionaler wird. Wenn die Eltern jedoch ihre Erziehungsmethoden ändern, hat das Kind eine bessere Chance, sich in der Gesellschaft normal zu integrieren.”
Kindern den Umgang mit Wut beibringen
Dennoch kann man die Ungeduld als seinen Stil betrachten. Wie schafft man es jedoch, dass diese Eigenart im sozialen Umfeld normal und glücklich zusammenleben kann?
Es gibt verschiedene Tipps, wie z.B. zunächst bei der Mutter zu sehen, ob ihre Ungeduld möglicherweise auf psychiatrische Probleme zurückgeht. Ist dies der Fall, sollte zuerst die Mutter behandelt werden, da dies das Kind beeinflusst. Wenn es keine psychiatrischen Probleme sind, sollte ein ruhiger Raum zur Beruhigung gefunden werden und die Eltern sollten das Kind jedes Mal, wenn es wütend wird, daran erinnern, damit es sich seiner Emotionen bewusst wird.
Gleichzeitig müssen die Eltern betonen, dass sie ein solches Verhalten nicht mögen und es ist wichtig, nicht wütend zu reagieren. Stattdessen sollte man das Kind für die Beherrschung seiner Wut loben. Schließlich lernt das Kind nach und nach, seine Wut richtig zu kontrollieren und kann seine Emotionen besser steuern.
Es ist normal, dass jeder wütend wird, es kommt nur darauf an, wie angemessen das Verhalten ausgedrückt wird.”
Dr. Mundana Chalanand, Kinderärztin für Entwicklungs- und Verhaltensmedizin im Bangkok Hospital fügt hinzu, dass „jedes Kind unterschiedliche emotionale Grundlagen und Persönlichkeiten hat und daher unterschiedlich auf Reize reagiert. Das Verständnis der Persönlichkeit des Kindes ist wichtig, damit die Eltern angemessen auf das individuelle Kind und dessen Altersstufe reagieren können, um optimale Entwicklungen zu fördern.”
Das Fördern der Entwicklung eines Kindes und die altersgerechte Reaktion tragen zur kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, zur Problemlösung und Kreativität bei und führen zu zukünftigen Erfolgen.
Eltern können Kinder im Alter von 9 Monaten bis 5 Jahren zur Entwicklungsuntersuchung bringen, da dies die Zeit mit der höchsten Gehirnentwicklung ist, die das Erkennen der Fähigkeiten eines Kindes in verschiedenen Bereichen ermöglicht, wie Intelligenz und Sehvermögen.”
