Gegenwärtig gibt es mehrere Ursachen für die Notwendigkeit eines Hüftgelenkersatzes. In Thailand tritt am häufigsten die Hüftgelenknekrose aufgrund von Blutmangel auf, die durch eine Verstopfung oder das Versagen der Blutgefäße, die den Hüftkopf versorgen, verursacht wird. Diese Erkrankung tritt häufig bei älteren Menschen auf, deren Körper mit zunehmendem Alter abbaut, was dazu führt, dass die Gelenkoberfläche degeneriert, oder bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Bei Menschen mittleren Alters wird es häufig bei Alkoholikern und Menschen, die über einen längeren Zeitraum Steroide einnehmen, festgestellt. Dadurch wird das Blut zäh, die Blutgefäße verstopfen und können den Hüftkopf nicht versorgen, der nach oben herausragt, oder es kommt zu einer Hüftkopfverletzung, wodurch das Hüftgelenk weich wird und zusammenbricht wie ein einstürzendes Haus.

Vorsicht ist besser als Nachsicht
Die Symptome dieser Erkrankung sind chronische Hüftschmerzen, die beim Bewegen, Gehen oder Schlafen auftreten. Man fühlt sich steif, wenn man aufsteht, und hat Schmerzen beim Belasten, das Treppensteigen ist schwierig. Die Behandlung variiert in jedem Stadium und reicht von der Einnahme von Medikamenten und Physiotherapie bis zur Operation.
Inzwischen steigt die Zahl der Patienten mit Hüftgelenksproblemen in Thailand an. Die Statistik zeigt, dass etwa 3,5% der Bevölkerung an Arthrose und Arthritis leiden. Bei 25-Jährigen beträgt die Arthrose-Rate 4,9%, bei 45-Jährigen 19,2% und bei 60-Jährigen sogar 37,4%. Jedes Jahr werden mehr als 25.000 Hüftgelenksersatzoperationen durchgeführt.
Falls eine Operation notwendig ist, bietet der neue muskelschonende Hüftgelenkersatz eine mögliche Alternative.
Traditionelle Operation vs. neue Operationstechnik
Die traditionelle Operation erfordert einen posterioren Zugang, manchmal einen seitlichen Zugang, bei dem die Muskeln, die stark ausgeprägt sind, durchtrennt werden müssen. Die neue Technik wählt einen anterioren Zugang und bewegt sich zwischen zwei Muskelgruppen hindurch, was die Erholungszeit verkürzt.
Die traditionelle Methode bringt eine Operation von hinten mit sich, manchmal auch seitwärts, wobei der Patient seitlich liegt und das Bein gedreht wird. Der dicke Gesäßmuskel wird durchtrennt, um das Hüftgelenk zu ersetzen. Nach der Operation werden die Muskeln wieder vernäht. Diese Methode hat jedoch viele Nachteile wie lange Erholungszeit und Schmerzen. Auch die Luxationsgefahr besteht: Bei seitlichem Drehen oder Beugen des Hüftgelenks kann es zu einer Luxation kommen. Patienten müssen viele Aktivitäten vermeiden, 6 Wochen lang auf hohen Stühlen sitzen und mit abgespreizten Beinen schlafen.
Die neue Operationstechnik, obwohl zeitlich ähnlich, bietet eine schnellere Erholung. Beim direkten anterioren Zugang liegt der Patient auf dem Rücken, was eine bessere Position für den Eingriff ermöglicht. Durch Instrumente wird zwischen den Muskeln tensor fascia lata und sartorius navigiert, ohne Muskeln zu durchtrennen. Ein C-ARM Fluoroskop kontrolliert die genaue Positionierung des Implantats und die Länge der Gliedmaßen, sodass keine Beinlängendifferenzen auftreten.
Die Wunde ist nur 3-4 Zoll lang (die Ergebnisse können variieren) und sehr oberflächlich. Bei Frauen, die auf Ästhetik achten, kann die Wunde unterhalb des Bikinirands verborgen werden. Die neue Hüftprothese wird durch die Hüftmuskulatur natürlich gehalten, was eine Luxation verhindert. Die Blutung ist gering, die Genesung erfolgt schnell, was Schmerzen reduziert und es dem Patienten ermöglicht, normal zu gehen, ohne zu hinken. Binnen 2-8 Wochen können die Patienten wieder arbeiten und Sport treiben, einige können sofort ohne Einschränkungen aufstehen und das Hüftgelenk belasten.

Das Bangkok International Hospital bietet zusätzlich Computerprogramme zur Simulation vor der tatsächlichen Operation an, genannt Digital Template Surgical Planning. Dabei wird beim Röntgen ein 1-Zoll-Marker zur Simulation eingebracht. Damit lässt sich die exakte Größe des benötigten Implantats ermitteln. Früher wurden grobe Diagramme zur Einschätzung genutzt, was hohe Fehlerquoten zur Folge hatte. Durch die neuen Programme können Winkel genau betrachtet werden und verbessern die Präzision.
Weltweite Untersuchungen zeigen, dass beim anterioren Zugang die Luxationsgefahr bei 0-0,5% liegt, im Vergleich zum posterioren Zugang mit 2-4% und dem lateralen Zugang mit 1-2% Luxationsrisiko.
Die Wahl des Materials für das Hüftgelenk hängt von der Diagnose ab. Zur Auswahl stehen Keramik, Kunststoff und Metall. Jüngeren Patienten könnte Keramik empfohlen werden, da dessen Lebensdauer höher ist, aber auch der Lebensstil wird berücksichtigt. Läufer könnten Keramik mit Kunststoff kombiniert nutzen, um Haltbarkeit zu gewährleisten. Die neue Operationsmethode beruhigt die Patienten erheblich.






