Der aktuelle Trend des Laufens erfreut sich großer Beliebtheit, da regelmäßiges Laufen den Läufer gesund und körperlich fit hält. Doch Anfänger, die gerade erst beschlossen haben, mit dem Laufen zu beginnen, oder sogar diejenigen, die es regelmäßig tun und ihr Laufpotenzial steigern möchten, könnten daran interessiert sein, längere Strecken zu laufen oder die Laufzeit zu verkürzen, um neue Rekorde aufzustellen. Hierbei müssen viele Faktoren bedacht werden, denn eine Erhöhung der Trainingsintensität kann unserem Körper negativ schaden, ohne dass wir es erwarten.
Gesundheitscheck vor dem Laufen
Wenn Läufer an einer nicht diagnostizierten Erkrankung leiden, insbesondere an Herzkrankheiten, kann eine Erhöhung der körperlichen Anstrengung ohne Vorwarnung zu einem plötzlichen Tod führen, was in der Medizin als plötzlicher Herztod (Sudden Cardiac Death) bezeichnet wird. Dies ist die häufigste Ursache für den plötzlichen Tod unter Sportlern und schwierig durch routinemäßige Gesundheitsuntersuchungen zu erkennen. Das Hauptziel der Gesundheitsuntersuchung vor dem Training und Laufen ist daher das Erkennen von Herzkrankheiten.
Im Jahr 2015 gab das American College of Sports Medicine Richtlinien für Gesundheitschecks vor dem Training (Pre–Participation Screening) heraus, die folgendes beinhalten:
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Regelmäßigkeit der sportlichen Betätigung
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Vorhandensein von Symptomen, die auf Herzkrankheiten hinweisen, wie Schwindel, Ohnmacht, Brustenge, Herzklopfen oder Stoffwechsel- und Nierenerkrankungen
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Die angestrebte Trainingsintensität
Diese Informationen helfen dabei, das Risiko abzuschätzen, wie im Fall, wenn jemand nicht regelmäßig trainiert oder Symptome von Herzkrankheiten aufweist oder die Trainingsintensität erhöhen möchte. In solchen Fällen ist eine Untersuchung durch einen Arzt, inklusive Bluttest und Belastungstest, erforderlich, um basierend auf der Krankengeschichte (mit Schwerpunkt auf Herzkrankheiten) das Risiko zu beurteilen.
Ziel des Gesundheitschecks vor dem Laufen
Die Ziele des Gesundheitschecks vor dem Laufen umfassen:
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Erkennung von Zuständen, die das Laufen verbieten
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Erkennung behandelbarer gesundheitlicher Zustände oder Krankheiten, die das Laufen beeinträchtigen könnten
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Erkennung von Verletzungsrisiken oder früheren Verletzungen und falscher Trainingsmethoden
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Bewertung des Fitnesslevels des Körpers, was für die Gestaltung eines geeigneten Trainingsprogramms wichtig ist
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Sammlung von Basisdaten für zukünftige Referenzen
Ablauf des Gesundheitschecks
Der Ablauf des Gesundheitschecks beginnt mit einer Anamnese und dem Beantworten eines kurzen Gesundheits- und Fitnessfragebogens (PAR–Q) mit etwa 6–7 Fragen. Personen mit Risiken müssen anschließend eine körperliche Untersuchung, Röntgen, Blutuntersuchungen im Labor sowie einen Belastungs-EKG-Test zur Überprüfung auf Herzkrankheiten durchführen lassen, wie zuvor beschrieben. Ohne Risiko erfolgt ein Fitnesstest (Fitness Testing), der die körperliche Leistungsfähigkeit des Läufers in verschiedenen Bereichen bewertet, wie z.B.:- Inbody zur Messung der Körperzusammensetzung, Muskel- und Fettvolumen
- Sit and Reach Test zur Messung der Flexibilität des Körpers
- Balance Test zur Messung des Gleichgewichts
- Hand Grip Test zur Messung der Handkraft
- Jump Test zur Messung der Beinkraft
- Aerobic Test (VO2 Max Test) zur Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme (VO2 max) während des Trainings. Ein hoher VO2 max-Wert signalisiert eine gute Fitness. Es gibt zwei Testmethoden:
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YMCA Radergometer-Test, bei dem die Testperson Fahrrad fährt, die Belastung steigert und die Herzfrequenz zur Berechnung des VO2 max-Werts verwendet wird
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Oxycon Direkte Gasanalyse, die den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid misst, um den VO2 max direkt und genauer zu bestimmen
Läufer mit einer Leidenschaft fürs Laufen, sei es ein neuer Läufer oder ein Profi, der seine Fähigkeiten auf Strecke und Zeit verbessern möchte, müssen neben der regelmäßigen körperlichen Fitness auch die Wichtigkeit von Gesundheitschecks und Laufvorbereitungen beachten. Vergessen Sie nicht, die Gesundheitsuntersuchung für Läufer durchzuführen.






