Erkennen Sie ein Aortenaneurysma rechtzeitig.

Kennen Sie die Hauptschlagader Aorta

Die Hauptschlagader Aorta ist das größte Blutgefäß des Körpers, das vom Herzen ausgehend durch den Brustraum bis in den Bauchraum verläuft. Sie verzweigt sich in Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut zu verschiedenen wichtigen Organen im Körper transportieren. Bestimmte Krankheiten oder Zustände können die Wände der Aorta schwächen und dazu führen, dass diese sich abnorm ausdehnen (Aneurysma). Wenn es zu einer starken Ausdehnung kommt, besteht die Gefahr, dass sie reißt, was zu einem plötzlichen großen Blutverlust und zum Tod in kurzer Zeit führen kann. Ein solcher Zustand kann in allen Bereichen der Aorta auftreten, sowohl im Brust- als auch im Bauchbereich. Am häufigsten findet er sich jedoch als infrarenales abdominelles Aortenaneurysma im Bauchteil der Aorta unterhalb der Nierenarterien.

Ursachen für das Aortenaneurysma

Normalerweise sind die Wände der Aorta sehr elastisch, sie können sich je nach Blutdruck ausdehnen, strecken und zusammenziehen. Bei Patienten mit bestimmten Problemen, wie z.B. langfristigem Bluthochdruck und Verhärtung der Gefäßwände (Atherosklerose), können die Aortenwände geschwächt werden, was zu einer Ausdehnung führen kann. Diese Krankheit tritt häufig bei älteren männlichen Patienten auf, etwa 2–5% der Männer über 50 Jahre sind betroffen. Die Erkrankungsrate kann bei Männern über 65 Jahren bei bis zu 5–10% liegen, was durch Ultraschalluntersuchungen entdeckt wird. Auch Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit oder einer peripheren Gefäßerkrankung der Beine und Arme haben ein höheres Risiko. Familienanamnese und Rauchen sind ebenfalls wichtige Risikofaktoren. Kurz gesagt, die Krankheit tritt überwiegend bei älteren Männern zwischen 65–75 Jahren auf, die rauchen, Bluthochdruck haben und eine Familiengeschichte von Aneurysmen aufweisen.

Krankheitssymptome

Die meisten Patienten mit dieser Erkrankung zeigen keine Symptome. Oftmals wird sie zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung oder einem Röntgen entdeckt. Einige Patienten können jedoch Symptome aufweisen, wie z.B.

• Schmerzen in dem Bereich der Aortenwand, die vergrößert ist
• Brustschmerzen
• Rückenschmerzen, die an- und abschwellen oder konstant bleiben können
• In einigen Fällen, in denen das Blutgefäß reißt, treten starke Schmerzen zusammen mit einem massiven Blutverlust auf, der oft innerhalb weniger Minuten oder Stunden zum Tod führt

Zusätzlich kann ein Aortenaneurysma dazu führen, dass sich Blutgerinnsel an den Gefäßwänden bilden, möglicherweise aufgrund einer Entzündung oder eines Wirbels im Blutfluss. Wenn ein Blutgerinnsel sich von der Wand löst, kann es die Zweige der Aorta blockieren oder die Vergrößerung kann benachbarte Organe verdrängen.

Wie erkennt man diese Krankheit?

Patienten mit einem Aortenaneurysma zeigen meist keine Symptome, weshalb es oft zufällig bei Gesundheitschecks oder bei der Untersuchung auf andere Krankheiten festgestellt wird. Derzeit empfehlen die amerikanischen und kanadischen Gesellschaften für Gefäßmedizin ein Screening auf ein abdominales Aortenaneurysma bei Risikopatienten mit einem Abdominal-Ultraschall. Die empfohlenen Risikofaktoren sind: 

• Alter zwischen 65 und 75 Jahren mit einer Rauchergeschichte
• Über 60 Jahre alt und mit engen Familienangehörigen, z.B. einem Vater oder Geschwistern, die ein Aortenaneurysma haben

Es wird empfohlen, ein CT-Scan-Screening bei Personen durchzuführen, die nahe Verwandte mit einem Aneurysma der thorakalen Aorta haben, da dies besonders vorteilhaft ist.

Behandlungsrichtlinien

• Wenn der Patient keine Symptome zeigt, hängt die Behandlung des Aortenaneurysmas vom Risiko des Gefäßbruches ab. Je größer es ist, desto höher ist das Risiko eines Bruches. Eine Operation wird bei Patienten mit einer großen Aorta oder schnellem Wachstum der Ausdehnung empfohlen.
• Bei Patienten, die Symptome aufweisen, die auf ein hohes Bruchrisiko hinweisen, z.B. Bauchschmerzen, Brustschmerzen oder Symptome durch die Kompression benachbarter Organe, wird eine Operation empfohlen.
• Wenn das Aneurysma noch nicht groß genug für eine Operation ist, sollte eine kontinuierliche Überwachung mit blutdrucksenkenden Medikamenten zur Druckentlastung empfohlen werden.
• Patienten mit einem Risiko für koronare Herzkrankheiten sollten Sport treiben, das Rauchen aufgeben und ihr Essverhalten ändern.
• Wenn ein hoher Cholesterinspiegel festgestellt wird, kann die Verabreichung von Cholestersenkern erforderlich sein.

Operation eines Aortenaneurysmas

Zurzeit gibt es zwei Methoden zur chirurgischen Behandlung eines Aortenaneurysmas:
1) Offene Chirurgie
2) Endovaskuläre Aneurysmareparatur (EVAR) mit einem Stentgraft, das durch einen Katheter eingeführt wird. Diese Methode spielt zunehmend eine Rolle bei der Behandlung von Aortenaneurysmen, da sie kleinere Operationswunden verursacht und die Krankenhaussterblichkeit niedriger ist, während die Langzeitergebnisse ähnlich der offenen Chirurgie sind.