Obwohl Krebs in den Gedanken der meisten Menschen als beängstigend gilt, gibt es viele Krebsarten, die geheilt werden können. Wichtiger ist, dass es eine beträchtliche Anzahl von Krebsüberlebenden gibt. In entwickelten Ländern wie Europa und Amerika zeigen Untersuchungen, dass die Sterberate von Krebspatienten gesunken ist. Dies ist auf moderne Fortschritte in der Krebsbehandlung zurückzuführen, kombiniert mit dem Fortschritt der verschiedenen Krebsvorsorgeinstrumente sowie der genetischen Untersuchungen, die helfen können, abnorme Zellbildungen früher zu erkennen, bevor sie bösartig werden. Dadurch erhöhen sich die Heilungschancen erheblich.
Krebsvorsorgeuntersuchungen
Krebsvorsorgeuntersuchungen sind Maßnahmen zur Früherkennung von Krebs bei symptomfreien Personen, mit dem Ziel, die Sterblichkeit und Morbidität bei Krebs zu verringern. Vorsorgeuntersuchungen für bestimmte Krebsarten (Screening for Specific Cancer) sind eine anerkannte und sehr nützliche Methode zur Früherkennung von Krebs in Risikogruppen oder bei Menschen, die diesbezüglich besorgt sind. Dies ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Krebs. Gleichzeitig können früh entdeckte Krebserkrankungen die Heilungschancen signifikant erhöhen und die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern.
Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, Krebsvorsorgeuntersuchungen auch ohne Symptome durchzuführen, um Anomalien frühzeitig zu erkennen und die Behandlung effektiv, effizient und rechtzeitig durchführen zu können.
Sieben gefährliche Warnzeichen
Die sieben gefährlichen Warnzeichen, die einen Arztbesuch erfordern, sind:
- Blut oder ungewöhnliche Absonderungen aus dem Körper, wie z. B. übermäßiger Ausfluss
- Ein Knoten oder eine Schwellung in einem Körperteil, die schnell unnormal wächst
- Chronische Wunden
- Veränderter Stuhlgang oder Urinabgabe
- Heiserkeit oder anhaltender Husten
- Schwierigkeiten beim Schlucken, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust
- Veränderungen von Warzen, Muttermalen oder Flecken, z. B. ungewöhnliches Wachstum
Gebärmutterhalskrebs
- Klinische Belege der Weltgesundheitsorganisation empfehlen Frauen im Alter von 21 bis 65 Jahren, alle 3-5 Jahre eine Vorsorgeuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs durchzuführen, um Schweregrade und Sterblichkeitsraten zu verringern.
(Ref : IARC, 2005 und Sankaranarayanan et al., 2007)
- Die American Cancer Society empfiehlt, dass Frauen, die gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft wurden, ebenfalls wie nicht geimpfte Frauen Vorsorgeuntersuchungen durchführen sollten.
(Ref: American Cancer Society 2015)
Prostatakrebs
- Die American Cancer Society empfiehlt ein Screening auf Prostatakrebs durch einen PSA-Bluttest und/oder eine rektale Untersuchung bei Männern ab 45 Jahren, insbesondere bei Männern mit familiärer Vorgeschichte (Vater oder Bruder), die vor dem 65. Lebensjahr an Prostatakrebs erkrankten.
Lungenkrebs
- Die American Cancer Society empfiehlt, dass starke Raucher (mehr als 30 Packungsjahre*) und Personen, die noch rauchen oder innerhalb der letzten 15 Jahre aufgehört haben und über 55 Jahre alt sind, ein jährliches Lungenkrebsscreening mit einer niedrig dosierten Computertomographie des Brustkorbs machen sollten, um Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen. (*Packungsjahr = Anzahl der täglich gerauchten Packungen × Anzahl der gerauchten Jahre)
Kolon- und Rektumkarzinome
Laut Empfehlungen der American Cancer Society und des National Cancer Institute sollten Frauen und Männer ab 50 Jahren regelmäßig alle 5-10 Jahre eine Darmspiegelung (Sigmoidoskopie oder Koloskopie) durchführen lassen.
Leberkrebs
Medizinische Studien zur Epidemiologie zeigen, dass chronische Hepatitis-C-Infektionen eine Hauptursache für Leberkrebs sind. Daher kann eine Untersuchung auf Anti-HCV zur Einschätzung des Risikos und zur Überwachung von Leberkrebs verwendet werden.
Eierstockkrebs
Zurzeit wird die Untersuchung von CA 125 und HE4 Tumormarkern im Blut medizinisch anerkannt, um Eierstockkrebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Bei einem Vergleich mit gesunden Frauen wurde festgestellt, dass etwa 80-85% der Frauen mit Eierstockkrebs erhöhte Werte von CA 125 und HE4 aufweisen.



