Nachoperative Ernährungstherapie ist von großer Bedeutung, da sie die Heilung von Operationswunden fördert und den Ernährungszustand der Patienten, die Verletzungen durch die Operation erlitten haben, unterstützt, damit sie ausreichend und angemessen Nährstoffe erhalten. Insbesondere bei Patienten, die sich einem Gelenkersatz unterzogen haben, nutzt der Körper die chemischen Verbindungen aus der Nahrung, um das Gewebe zu reparieren und den Zellen Energie für die natürlichen Wundheilungsprozesse zu liefern. Dadurch wird das Infektionsrisiko verringert und die Müdigkeit reduziert. Somit spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle bei der schnelleren Genesung und Rückkehr zur Normalität der Patienten. Außerdem ist die Gewichtskontrolle nach der Operation wichtig, um die Belastung des frisch operierten Kniegelenks zu reduzieren, was Schmerzen lindert und den Heilungsprozess fördert.
Normalerweise bleiben Patienten nach einem Gelenkersatz für 1–2 Stunden im Aufwachraum. Sobald sie aus der Narkose erwachen, werden sie zurück in ihr Patientenzimmer verlegt. In den ersten Tagen nach der Operation können Blut, Kochsalzlösung und Antibiotika verabreicht werden. Patienten können unter Übelkeit leiden und sich nicht wohlfühlen. Daher ist es notwendig, intravenöse Flüssigkeiten zu verabreichen, bis sie selbstständig ausreichend Nahrung zu sich nehmen können. Der Aufenthalt im Krankenhaus dauert normalerweise 5–7 Tage.
Risiken und Nebenwirkungen nach der Operation
- Müdigkeit durch die Operation aufgrund von Blut- und Flüssigkeitsverlust
- Übelkeit und Erbrechen nach der Operation aufgrund von Medikamenten
- Appetitlosigkeit oder unzureichender Nahrungsaufnahme, insbesondere bei älteren Menschen
- Unkontrollierter Diabetes kann die Wundheilung verzögern
- Patienten mit Übergewicht oder Adipositas können eine erhöhte Belastung auf das Kniegelenk erfahren
- Verstopfung

Ernährung nach Gelenkersatzoperation
Empfehlungen zur Auswahl von Nahrungsmitteln für Patienten nach einer Gelenkersatzoperation:
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Ernährung zur Förderung der Wundheilung
1.1 Eiweiß hat eine bedeutende Rolle im Körper: Es baut und repariert Gewebe. Ein Mangel an Eiweiß kann die Neubildung von Gewebe bei Verwundungen oder Operationswunden beeinträchtigen, sodass der Eiweißbedarf des Körpers nach einer Verletzung höher ist als normalerweise. Wichtige Proteinquellen umfassen Aminosäuren aus Lebensmitteln wie magerem Fleisch, Eiern, Milch, Käse, Joghurt, Erdnüssen und Hülsenfrüchten.
1.2 Kohlenhydrate und Fette liefern den Zellen Energie. Darüber hinaus verbessern sie die Funktion der weißen Blutkörperchen, reduzieren Infektionen und fördern die Wundheilung. Zucker ist notwendig, um dem Körper Energie zu liefern und die weißen Blutkörperchen zu unterstützen. Fette speichern Energie und sind ein wesentlicher Bestandteil der Zellwände. Ein Mangel an Kohlenhydraten und Fetten kann dazu führen, dass der Körper Proteine als Energiequelle abbaut. Kohlenhydratquellen sind Reis, Brot, Kekse, Getreide, Taro, Kartoffeln und Mehl. Fettquellen sind tierische Fette, z. B. in Fisch, Joghurt, Eiscreme, Käse und Milch, sowie pflanzliche Fette, z. B. in Olivenöl, Reisöl, Sojaöl, Avocados, Mandeln und Walnüssen.
1.3 Mineralstoffe umfassen Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium und Phosphor, die für die normale Zellfunktion und den Wasserhaushalt im Verhältnis zur Zelle wichtig sind. Das Gleichgewicht von Salzen und Wasser ist entscheidend für die Blutzirkulation im Gewebe. Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr können Nährstoffe die Zellen nicht erreichen.
1.4 Zink ist ein notwendiges Mineral für die Zellbildung im Gewebe. Bei Operationswunden benötigt der Körper mehr Zink. Zinkquellen sind Austern, Muscheln, Sonnenblumenkerne, Leber, rotes Fleisch, Fisch und Eier.
1.5 Vitamine sind für den Heilungsprozess wichtig, fördern die Kollagensynthese und wirken Infektionen entgegen, z. B.
– Vitamin C aus Lebensmitteln, wie Orangen, Trauben, Zitronen, Erdbeeren, Kantalupemelone usw.
– Vitamin E aus Lebensmitteln, wie Gemüse, Reiskleieöl usw.
– Vitamin A aus Lebensmitteln, wie Leber, Karotten, orangefarbenes Obst und Gemüse, Blattgemüse usw.
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Ernährung zur Gewichtsreduktion und -kontrolle auf einem angemessenen Niveau
Eine gute Gewichtsreduktion muss nicht bis zu einem Standard- oder Normalgewicht führen. Derzeit gibt es Hinweise darauf, dass Gewichtsabnahme um nur 5–10 % des aktuellen Körpergewichts helfen kann, gesundheitliche Probleme und den Druck auf die Kniegelenke zu verringern. Die Auswahl der richtigen Lebensmittel und eine angemessene Anpassung sind entscheidende Faktoren bei der Gewichtsabnahme, mit folgenden Grundsätzen:
2.1 Reduzieren Sie die Kalorienzufuhr um 500–1.000 kcal pro Tag, was zu einer Gewichtsreduktion von etwa 0,5–1,0 kg pro Woche führt. Verzehren Sie alle Nahrungsmittelgruppen, um eine vollständige Nährstoffversorgung sicherzustellen, und konsultieren Sie einen Arzt oder Ernährungsberater über die angemessene Nahrungsaufnahme.
2.2 Essen Sie alle Mahlzeiten, aber reduzieren Sie die Mengen. Nehmen Sie z. B. 1–2 Löffel Reis pro Mahlzeit weniger zu sich und ersetzen Sie sie durch mehr Gemüse, um Ballaststoffe zu erhalten und länger satt zu bleiben. Lassen Sie sich Ihre Essensmenge nur einmal auf den Teller geben und greifen Sie nicht nach. Das Auslassen einer Mahlzeit veranlasst Sie nicht nur dazu, bei der nächsten Mahlzeit mehr zu essen, sondern verringert auch den Stoffwechsel (den Energieverbrauch), was bei konstanter Nahrungsaufnahme zu einer Gewichtszunahme führt.
2.3 Nehmen Sie Mahlzeiten regelmäßig ein und halten Sie den Abstand zwischen den Mahlzeiten nicht zu groß. Zu lange Pausen zwischen den Mahlzeiten führen häufig zu übermäßigem Essen und können die Auswahl geeigneter Nahrungsmittel einschränken.
2.4 Frühstücken Sie weiterhin, da das Weglassen dazu führt, dass Sie bei der nächsten Mahlzeit umso mehr essen.
2.5 Wählen Sie häufiger kalorien- und fettarme Lebensmittel, wie Eiweiß, Tofu, Fisch, mageres Fleisch ohne Haut und Blattgemüse. Vermeiden Sie fettreiche Lebensmittel, wie fetthaltiges Fleisch, verarbeitete Lebensmittel, Würste, Speck, frittierte Lebensmittel, Kokosnussmilch-Currys, Backwaren, Margarine, Mayonnaise, Soßen, Dressings usw. Fett liefert 9 kcal pro Gramm, doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiß.
2.6 Entscheiden Sie sich für gekochte, gedünstete, gegrillte, gebackene oder pikante Lebensmittel statt frittierter Speisen. Begrenzen Sie die Ölmenge beim Kochen auf maximal 1 Teelöffel pro Mahlzeit.
2.7 Trinken Sie fettarme oder fettfreie Milch oder Joghurt anstelle von Vollmilch und Vollmilchprodukten, da diese reich an Fett und Cholesterin sind. Vermeiden Sie gesüßte Kondensmilch und alle aromatisierten Milchprodukte.
2.8 Verzichten Sie auf Süßigkeiten, Snacks, Lutscher, Honig, Sirup und kohlensäurehaltige Getränke.
2.9 Vermeiden Sie alkoholische Getränke, da Alkohol fast so viele Kalorien wie Fett liefert.
2.10 Essen Sie langsam und kauen Sie die Nahrung gründlich, um mit weniger Nahrung auszukommen.
2.11 Reduzieren/Vermeiden Sie das Würzen der Nahrung mit Fischsoße, Salz, Sojasauce oder anderen salzigen Gewürzen vor der Mahlzeit.
2.12 Verwenden Sie künstliche Süßstoffe als Zuckerersatz in Lebensmitteln/Getränken.
2.13 Wenn Sie zwischen den Mahlzeiten hungrig sind, wählen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie frisches/gekochtes Gemüse, fettarmes Fleisch ohne Haut oder zuckerfreie Getränke.
2.14 Vermeiden Sie hochkalorische Snacks oder Naschereien. Häufiges Naschen kann zu übermäßiger Kalorienaufnahme führen.
2.15 Wählen Sie frisches Obst in angemessener Menge statt Dosenobst oder Süßigkeiten und vermeiden Sie Fruchtsaft.
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Ernährung für Patienten mit Müdigkeit, Übelkeit und eingeschränkter Nahrungsaufnahme
Nach der Operation können Patienten unter Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Wundschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Erbrechen leiden, verursacht durch Blutverlust, Körperflüssigkeiten und Anästhetika. In dieser Phase empfiehlt der Arzt dem Patienten, sich vollständig zu entspannen, was zu Appetitlosigkeit und unzureichender Nährstoffzufuhr führen kann. Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der raschen Genesung und Normalisierung des Patienten.
Nach der Operation sollte mit weichen, leicht verdaulichen, fettarmen, geruchsarmen und mild gewürzten Lebensmitteln begonnen werden. Eiweiß ist wichtig, da es das Gewebe wiederherstellt und Wunden schneller heilen lässt. Jede Art von Fleisch kann zubereitet werden, solange sie weich und zart ist, z. B. Fisch, Tofu, Eier, die leicht verdauliche Proteinquellen darstellen. Gemüse sollte aus weichem, zartem Grün gewählt werden, und hartes Gemüse sollte weich gekocht werden. Obst sollte weich sein, ohne harte Schale oder viele Fasern, wie reife Bananen, Papayas und Mangos. Süßspeisen sollten nicht zu süß sein und eine weiche Konsistenz haben, wie Pudding, Eiscreme, Gelee, Karamellpudding oder Klebereis mit Bananen. Milchgetränke und Sojamilch sind eine Calciumquelle, ebenso wie frische Säfte. Kaffee und Tee sollten vermieden werden, oder zumindest koffeinfreie Varianten bevorzugt werden. Alkoholische Getränke sollten komplett gemieden werden.
Weiche Lebensmittel bieten ausreichend Energie und Nährstoffe, wenn sie vollständig verzehrt werden können. Die Pflege nach der Operation bezieht sich darauf, wie Patienten ermutigt werden können, genug zu essen. Auch wenn die Nahrung mild gewürzt sein muss, kann eine feine, leckere Würzung den Appetit anregen, sodass die Patienten mehr essen. Die Präsentation der Speisen und ihre Farbe können ebenfalls den Appetit steigern und den Fokus von der Krankheit ablenken. Wenn Patienten appetitlos sind, kann häufiges Essen in kleinen Portionen 5–6 Mal am Tag mehr Energie bieten.
Wenn der Patient sich besser fühlt und wieder mehr isst, kann auf energiereichere Lebensmittel umgestellt werden. Für Patienten, die weiterhin appetitlos sind und wenig essen, kann eine Nahrungsergänzung oder spezielle medizinische Ernährung in Betracht gezogen werden, um eine ausreichende Energie- und Nährstoffzufuhr zu gewährleisten.

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Ernährung für diabetische Patienten zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels nach der Operation
4.1 Verzehren Sie eine Vielzahl an Lebensmitteln aus allen Gruppen: Reis/Getreide, Gemüse, Obst, Fleisch/Hülsenfrüchte, Milch und Fett, um eine vollständige Nährstoffzufuhr zu gewährleisten.
4.2 Wählen Sie ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornreis, nicht raffinierte Getreidesorten, Gemüse und Obst.
4.3 Essen Sie die Mengen, die von einem Ernährungsberater empfohlen werden, wobei die Verteilung zwischen den Nahrungsmittelgruppen täglich ähnlich sein sollte.
4.4 Zwischen den Mahlzeiten sollten etwa 4–5 Stunden liegen.
4.5 Lassen Sie keine Mahlzeit aus.
4.6 Essen Sie täglich zur gleichen Zeit.
4.7 Vermeiden Sie fettreiche und zuckerhaltige Lebensmittel.
4.8 Vermeiden Sie Süßigkeiten, Snacks und zuckerhaltige Getränke.
4.9 Halten Sie ein angemessenes Körpergewicht. Eine Reduzierung des Gewichts um 5–10 % (etwa 3–10 kg) kann die Blutzuckerkontrolle verbessern.
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Ernährung für Patienten mit Verstopfung
Verstopfung bedeutet, dass Stuhlgang seltener als normal stattfindet. Bei Verstopfung erfolgt der Stuhlgang weniger als 3 Mal pro Woche. Eine ausreichende Nahrungsaufnahme aus allen Mahlzeiten und ausreichendes Trinken helfen, das Verdauungs- und Ausscheidungssystem aufrechtzuerhalten. Besonders wichtig sind Ballaststoffe, wie sie in Gemüse, Obst, Getreide und Samen vorkommen. Diese können nicht von menschlichen Magen- oder Darmenzymen verdaut werden und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Ballaststoffe fördern die Darmbewegung, machen den Stuhl größer und weicher, sodass er leicht ausgeschieden werden kann. Die empfohlene Menge Ballaststoffe beträgt wenigstens 25–30 Gramm pro Tag. Bei einer Aufnahme von mehr als 50–60 Gramm pro Tag kann es zu Blähungen kommen oder die Aufnahme bestimmter Vitamine und Mineralien wird beeinträchtigt.
Quellen für Ballaststoffe sind:
- Verschiedene Gemüsearten, wie gekochter Spinat, gekochter Grünkohl, Gitterbohnen, Chinakohl. Empfohlen: 1–2 Löffel pro Mahlzeit.
- Früchte, wie Bananen, reife Papayas, Guaven, Mangos, Äpfel. Verzehr von frischen Früchten, 8–10 Stück pro Mahlzeit.
- Vollkorngetreide, wie brauner Reis, ungeschälter Reis, schwarzer Sesam, Mais.
- Hülsenfrüchte, wie gekochte rote Bohnen, gekochte grüne Bohnen, schwarze Bohnen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne.
- Andere Quellen sind lösliche Ballaststoffe wie Inulin, das in Zwiebeln, Knoblauch, Kohl und Spargel gefunden wird.



