Zustand des “Haarausfalls” nach COVID-19-Erholung
Neben der Infektion mit COVID-19 ist auch die nach der Genesung auftretende Auswirkung besorgniserregend und sollte nicht ignoriert werden. Patienten, die sich mit COVID-19 infiziert haben, können physische Auswirkungen über einen langen Zeitraum nach der Genesung erfahren, selbst wenn sie richtig behandelt wurden und ein negatives Testergebnis haben. Dieser Zustand wird als ‘Long COVID‘ bezeichnet, und es gibt verschiedene Symptome, die damit einhergehen können. Eines der häufigen Symptome nach COVID-19 ist plötzlicher Haarausfall, oder Ausscheidungshaarausfall (Telogen Effluvium). Dieser plötzliche Haarausfall kann bei Patienten und bei Genesenen auftreten, und die Häufigkeit liegt bei bis zu 30 Prozent. Bei Patienten mit plötzlichem Haarausfall kann es bis zu 12 Monate dauern, bis sich der Zustand normalisiert hat.
Haarausfallsymptome bei COVID-19-Patienten und Genesenen
- Haarausfall am gesamten Kopf ohne Narbenbildung, insbesondere beim Waschen oder Kämmen der Haare. Dieses Symptom kann 1-3 Monate nach der Genesung auftreten oder bei manchen Personen bis zu 6 Monate danach.
- Haarausfall von mehr als 100 Strähnen oder ungefähr 300 Strähnen, jedoch nicht mehr als 50 Prozent der gesamten Kopfhaare.
- Dünner werdendes Haar, insbesondere im Schläfenbereich
- Haarausfall an anderen Stellen, z.B. Achselhaare
Dr. Kulwadee Laosakul, Fachärztin für Dermatologie am Bangkok Hospital Chiang Mai, gibt an, dass diese Haarausfallsymptome häufiger bei Frauen als bei Männern vorkommen. Zusätzlich zum Haarausfall können bei Patienten auch andere Hautsymptome auftreten, wie Ekzeme, trockene, juckende Haut oder verschlimmerte Schuppenflechte. Bei Auftreten solcher abnormen Symptome oder bei Fragen sollte ein Facharzt konsultiert werden, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Kennen Sie plötzlichen Haarausfall oder Ausscheidungshaarausfall (Telogen Effluvium)
Dr. Kulwadee Laosakul erklärt auch die Ursache des plötzlichen Haarausfalls: Diese Symptome entstehen, weil einige Haare aufhören zu wachsen und sich der Lebenszyklus der Haare schneller als normal ändert, in Kombination mit Entzündungen der verschiedenen Körpersysteme und Stress. Weitere Ursachen sind Nebenwirkungen von Medikamenten und unzureichende Nährstoffaufnahme während der Krankheit, was dazu führt, dass die Haare in eine Ruhephase eintreten und schließlich ausfallen.
Behandlungsansatz
Ein Facharzt wird Minoxidil verordnen, um das Haarwachstum zu fördern und zu regenerieren. Wenn sich der Haarausfall innerhalb von 3-6 Monaten nicht verbessert, könnte der Arzt zusätzliche Behandlungsmethoden erwägen, wie eine niedrig dosierte Lasertherapie (Low Level Laser Therapy).
Ratschläge von Fachärzten
Patienten mit plötzlichem Haarausfall sollten nicht übermäßig besorgt sein, da dieser Zustand nur vorübergehend ist. Nach der Behandlung durch einen Facharzt wird sich der Haarausfall verbessern und das Haarwachstum wieder einsetzen. Innerhalb von etwa 3 bis 12 Monaten wird der Zustand des Patienten wieder normal sein. Dr. Kulwadee gibt folgende Verhaltenshinweise:
- Essen Sie ausgewogene Mahlzeiten mit allen fünf Hauptnährstoffen
- Sorgen Sie für ausreichend Ruhe und vermeiden Sie Stress
- Nehmen Sie Eisen- oder Vitaminzusätze wie Zink und Biotin ein
- Vermeiden Sie Medikamente, die Haarausfall verursachen können, wie Vitamin-A-Derivate, einige Blutdrucksenker, Antikoagulantien und Schilddrüsenmedikamente. Bei der Aussetzung solcher Medikamente sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt werden.
„Obwohl plötzlicher Haarausfall für die Patienten beunruhigend sein kann, wird sich der Zustand bei rechtzeitiger und strikter Einhaltung der ärztlichen Anweisungen allmählich erholen und wieder normalisieren.“
Mit besten Grüßen von
Fachärztin für Dermatologie
Long-COVID-Behandlungszentrum | Bangkok Hospital Chiang Mai
Referenzen:
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