Prostatakrebs (Prostate Cancer) ist eine häufig bei Männern auftretende Krebsart. Statistiken der Vereinigten Staaten zeigen, dass die Sterberate durch Prostatakrebs im Jahr 2014 an zweiter Stelle nach Lungenkrebs lag und dass bei über 200.000 weiteren Männern Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Dies ist ein Warnsignal, dass Männer diese Krankheit nicht ignorieren sollten, denn wenn sie in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, könnte die Behandlung schwieriger werden.
Prostata
Die Prostata (Prostate Gland) ist ein Teil des männlichen Fortpflanzungs- und Harnsystems, das sich an der Basis der Blase befindet, unterteilt in zwei Hälften mit der Harnröhre in der Mitte. Die Aufgabe der Prostata besteht darin, das Gleitmittel (Seminal Fluid) zu produzieren, das im Sperma (Semen) enthalten ist.
Prostatakrebs
Prostatakrebs ist eine Anomalie der Prostatazellen, die die Zellteilung unkontrolliert machen. Wenn diese abnormalen Zellen zahlreicher und klumpiger werden, können sie lokal wachsen und sich auf andere Organe ausbreiten. Prostatakrebs tritt häufig bei älteren Männern auf. Im frühen Stadium sind die Symptome möglicherweise nicht klar erkennbar, aber typische Symptome sind Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Blut im Urin.
Stadien des Prostatakrebses
Die Stadien von Prostatakrebs werden in 4 Stadien unterteilt:
- Stadium 1: Der Tumor ist klein und innerhalb der Prostata, nicht tastbar bei der rektalen Untersuchung.
- Stadium 2: Der Tumor ist größer und kann während der rektalen Untersuchung ertastet werden, befindet sich aber noch innerhalb der Prostata.
- Stadium 3: Der Krebs hat sich außerhalb der Prostata in angrenzendes Gewebe ausgebreitet.
- Stadium 4: Der Krebs hat sich auf nahegelegene Organe ausgebreitet oder über den Blutkreislauf und das Lymphsystem metastasiert, häufige Ziele sind Knochen und Lunge.
Risikofaktoren
- Alter: Prostatakrebs tritt häufig bei Männern ab einem Durchschnittsalter von etwa 65 Jahren auf.
- Familiengeschichte: Wenn ein Familienmitglied wie Vater, Bruder oder Onkel Prostatakrebs hatte, erhöht sich das Risiko, selbst zu erkranken.
- Ethnische Zugehörigkeit: Studien zeigen, dass Prostatakrebs bei Afrikanern häufiger vorkommt als bei Weißen und bei Asiaten weniger häufig.
„Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Blut im Urin bei Männern über 65 Jahre könnten Warnsignale für Prostatakrebs sein. Bei Auftreten solcher Symptome sollte man schnell einen Arzt aufsuchen und weitere Untersuchungen durchführen lassen, denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen … Zögern Sie nicht bei Prostatakrebs.”
Diagnose
Die Diagnose von Prostatakrebs kann durch folgende Methoden erfolgen:
- Anamnese: Risikobewertung, körperliche Untersuchung, rektale Untersuchung und Endoskopie der Blase und Prostata.
- Bluttest auf Prostata-spezifisches Antigen (PSA) : Besonders bei Männern zwischen 45 und 50 Jahren mit familiärer Prostatakrebsgeschichte. Ein PSA-Wert über 10 Nanogramm pro Milliliter oder ein ertasteter harter oder unregelmäßiger Knoten ist verdächtig und erfordert eine Biopsie zur weiteren Diagnose.
- Prostate Health Index (PHI): Derzeit gibt es eine neue Methode zur Risikoeinschätzung von Prostatakrebs namens Prostate Health Index (PHI). Blutproben werden genommen und mit spezifischen Testkits und automatisierten Geräten analysiert, um die Werte von PSA, freiem PSA und [-2]pro-PSA zu bestimmen, was präziser und zuverlässiger ist als der PSA-Test allein, etwa 3,5-mal so genau.
- Prostatabiopsie: Wenn auffällige Veränderungen der Prostata verdächtigt werden, wird eine Biopsie empfohlen, um zu bestätigen, ob es sich um Krebs handelt.
- Weitere Untersuchungen: Zur Beurteilung der Ausbreitung oder des Stadiums des Krebses gehören MRT-Untersuchungen der Prostata und des Beckens, Röntgen- oder CT-Untersuchungen von Lunge und Bauch sowie Knochenszintigramm.
Behandlung von Prostatakrebs
Die Behandlung hängt vom Stadium des Krebses (Staging) und den Risikofaktoren ab und umfasst:
- Chirurgische Behandlung
- Strahlentherapie
- Hormontherapie
- Chemotherapie
Pflege von Prostatakrebspatienten
Der Schlüssel zur Behandlung von Prostatakrebs ist die individuelle Pflege je nach Risiko und Schwere der Erkrankung:
- Niedrigrisikopatienten: Geeignete Behandlungen sind lokale Therapien wie radikale Prostatektomie oder gezielte Strahlentherapie der Prostata durch externe Bestrahlung oder Brachytherapie.
- Mittel- und Hochrisikopatienten: Zusätzlich zur Prostatatherapie kann eine regionale Therapie in Erwägung gezogen werden, wie die Entfernung von Lymphknoten im Becken oder Strahlenbehandlungen des Beckens, oder systemische Behandlungen wie Androgendeprivationstherapie oder Chemotherapie.
- Weit fortgeschrittene Patienten: Bei Krebs, der sich auf andere Organe ausgebreitet hat oder bei Patienten mit schlechter allgemeiner Gesundheit, wird der Fokus auf Lebensqualität gelegt, einschließlich schon beschriebener Behandlungen und symptomorientierter Pflege, je nach Zustand, Symptomen und Bedürfnissen von Patient und Familie, auch als Palliative Care bezeichnet.
„Das Screening auf Prostatakrebs ermöglicht die Früherkennung, was die Behandlungsergebnisse verbessert. Ein Screening wird empfohlen für Männer ab 40–45 Jahren und jene mit familiärer Vorbelastung in jungen Jahren.“
Regelmäßige Untersuchungen im Alter sind ein Schutz gegen Prostatakrebs und ermöglichen eine rechtzeitige Behandlung.





