Viele Menschen unterschätzen möglicherweise die Gefahren des “Rauchens”, einer stillen Gefahr direkt in Ihrer Nähe, die unbemerkt Angst und Schrecken für Sie und Ihre Mitmenschen birgt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat schockierende Informationen enthüllt: In Zigarettenrauch finden sich Nikotin (eine Droge), 7.000 Chemikalien, über 250 Giftstoffe und mehr als 70 krebserregende Stoffe. Je länger man raucht, desto größer wird das Risiko für Krankheiten, die das Leben verkürzen. Auch die Menschen in Ihrer Umgebung (Passivraucher) sind betroffen. Selbst wenn Sie nicht selbst rauchen, kann der gefährliche Rauch genauso schädlich sein.
Insbesondere schwangere Frauen, Säuglinge und Kinder sollten den Kontakt zu Rauchern oder Raucherumgebungen vermeiden. Denn dadurch wird die Blutversorgung der Plazenta beeinträchtigt, was die Nährstoffversorgung des Fötus verringert und das Risiko einer Fehlgeburt erhöht. Zudem können Neugeborene mit geringerem Gewicht und geringerem Sauerstoffanteil im Gehirn zur Welt kommen. Sollte Nikotin die Plazenta durchdringen, kann dies die Gehirnentwicklung des Fötus beeinträchtigen und Auswirkungen auf Intelligenz und Verhalten des Kindes haben.
Lungenkrebs
Lungenkrebs ist eine häufig auftretende Krebserkrankung. Statistiken weltweit zeigen, dass jährlich 1,8 Millionen Menschen mit Lungenkrebs diagnostiziert werden. In Thailand ist Lungenkrebs bei Männern die zweithäufigste und bei Frauen die vierthäufigste Krebserkrankung.
Auch wenn Lungenkrebs nicht die häufigste Krebserkrankung ist, hat er die höchste Sterblichkeitsrate, da dieser Krebs tödlich ist und oft im fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, was tödlich enden kann. Andere Krebserkrankungen wie Brust- oder Prostatakrebs sind häufig, führen aber weniger zum Tod als Lungenkrebs.
Rauchen und Lungenkrebs
Der Hauptfaktor für das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, ist das Rauchen, einschließlich des Passivrauchens, d.h. das Ausgesetztsein dem Rauch anderer.
Andere Risikofaktoren für Lungenkrebs sind Radon (Radongas), Asbest und eine familiäre Vorgeschichte von Lungenkrebs.
Vor der Einführung des Rauchens war Lungenkrebs selten, aber mit der weiten Verbreitung des Rauchens wurde Lungenkrebs weltweit häufig. Spätere Untersuchungen haben gezeigt, dass Rauchen der Hauptgrund für das erhöhte Risiko von Lungenkrebs ist.
Zigaretten enthalten viele krebserregende Stoffe, insbesondere Teer, der die Lunge wie Asphalt überzieht. Es wird geschätzt, dass ohne Rauchen der Lungenkrebs weltweit um 80-90% zurückgehen würde.
In asiatischen Ländern wie Thailand gibt es eine Besonderheit bei Lungenkrebs: 40-60% der Lungenkrebsfälle bei Thais sind nicht auf das Rauchen zurückzuführen, sondern auf bestimmte genetische Anomalien in den Zellen, die Krebs auslösen können.
Rauchen birgt ein höheres Risiko als nur Lungenkrebs
Rauchen erhöht nicht nur das Risiko für Lungenkrebs, sondern auch für nahezu jede andere Krebsart, darunter Brustkrebs und Blasenkrebs. In Zigaretten sind viele krebserregende Stoffe enthalten, die verschiedene Arten von Krebs verursachen können.
Symptome und Diagnose von Lungenkrebs
Symptome von Lungenkrebs sind beispielsweise:
- Husten
- Schnelle Ermüdung
- Gewichtsverlust
- Kraftlosigkeit
- Appetitlosigkeit
- Körper- oder Knochenschmerzen
Diese Symptome sind nicht spezifisch für Krebs und treten oft bei Rauchern auf. Wenn die Symptome auftreten, ist der Krebs oft im fortgeschrittenen Stadium. Daher wird Rauchern, die mehr als 30 Zigarettenjahre haben (berechnet aus der Anzahl der täglich gerauchten Zigarettenschachteln x Raucherjahre, z.B. 2 Schachteln pro Tag für 15 Jahre = 2×15 = 30 Zigarettenjahre), oder Ex-Rauchern, die erst seit weniger als 15 Jahren aufgehört haben, empfohlen, eine jährliche Low-Dose-CT-Untersuchung des Brustkorbs (CT des Thorax) durchzuführen, um Lungenkrebs im frühen Stadium zu entdecken (Lungenkrebsscreening), was die Heilungschancen erhöht.
Bei Verdacht wird der behandelnde Arzt eine Biopsie der Lunge durchführen, um das Gewebe zu untersuchen. Nach Bestätigung des Lungenkrebses folgt eine CT oder PET/CT zusammen mit einem MRT des Gehirns zur Bestimmung des Krankheitsstadiums, um die weitere Behandlung zu planen.
Behandlung von Lungenkrebs
Im frühen Stadium werden chirurgische Eingriffe zusammen mit Strahlen- und Chemotherapie eingesetzt, abhängig vom Patienten, der Größe und dem Ort des Tumors. Im fortgeschrittenen Stadium oder im sogenannten “Stadium 4” werden medikamentöse Behandlungen eingesetzt, darunter Chemotherapie, zielgerichtete Therapie (Targeted Therapy) oder Immuntherapie, die als neue Medikamente zur Behandlung von Lungenkrebs angesehen werden und in den letzten 4-5 Jahren vermehrt eingesetzt werden.
Vor 20 bis 10 Jahren gab es kaum neue Fortschritte bei der Behandlung von Lungenkrebs. Viele Patienten starben schnell und häufig an dieser Krankheit, sodass gemeinnützige Organisationen weltweit Forschungsgelder bereitstellten, um die Behandlung von Lungenkrebs zu unterstützen. In den letzten 10 Jahren gab es bei der Krebsbehandlung schnelle Fortschritte. Obwohl die Behandlung besser geworden ist und die Überlebensraten steigen, bleibt Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache. Daher sollten wir alle gemeinsam das Rauchen reduzieren, aufgeben oder vermeiden, um das Risiko zu senken und um die Chance zu erhöhen, den Lungenkrebs im Frühstadium zu entdecken und zu heilen.





